266. Der Glaub' ist eine Zuversicht

1 Der Glaub' ist eine zuversicht
zu Gottes Gnad' und Güte:
der bloße Beifall thut es nicht,
es muß Herz und Gemüthe
zu Gott völlig gerichtet sein,
und gründen sich auf Ihn allein,
ohn' Zweifel und ohn' Wanken.

2 Wer sein Herz also stärkt und steift
im völligen Vertrauen
und Jesum Christum recht ergreift,
auf sein Verdienst thut bauen,
der hat des Glaubens rechte Art
und kann zur seligen Hinfahrt
sich schicken ohne Grauen.

3 Dies aber ist kein Menschenwerk,
der Glaub' kömmt von dem Herren;
drum bitt', daß Er ihn in dir stärk',
un täglich woll' vermehren.
Laß aber auch des Glaubens Schein
die guten Werke an dir sein,
sonst ist dein Glaube eitel.

4 Es ist ein schändlich böser Wahn,
des Glaubens sich nur rühmen,
und doch die Werke nehmen an,
die Christen nicht geziemen:
wer das thut, der soll wissen frei,
daß sein Glaub' nur sei Heuchelei
und werd' zur Höll' ihn bringen.

5 Drum lasse sich ein frommer Christ
mit Ernst sein angelegen,
daß er aufrichtig jeder Frist
sich halt' im Gottes Wegen:
daß sein Glaub' ohne Heuchelei
vor Gott dem Herrn rechtschaffen sei
und vor dem Nächsten leuchte.

Text Information
First Line: Der Glaub' ist eine Zuversicht
Author: Lud. Andr. Gotter (1735)
Language: German
Publication Date: 1848
Topic: Gesänge vom christlichen Glauben; Christian Faith
Notes: Mel. Nun freut euch lieben Christ g'mein
Tune Information
(No tune information)



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