436. Halleluja, immer weiter

1 Halleluja, immer weiter,
Heßt es: gebts zum himmel zu.
Ist der glaube deine leiter,
Drauf du steigest bis zur ruh?
Uebst du dich denn recht mit loben,
Dringst ins herze Jesu ein?
Oder wenn die feinde toben,
denkest du, du seyst nicht sein?
Wenn du meynst, du seyst nicht seine:
Weil du hast ein böses herz:
Denn so ist er wahrlich deine;
Denn er heilet deinen schmerz.

2 Drum, so freue dich, o seele!
Denn dein Heiland steht bereit.
Scheints gleich, als ob dich die fehlet
Drückten bis in ewigkeit;
Hältst du dich gleich für verstossen,
Und den helfer abgekehrt?
Such das blut, das er vergossen,
Halte an bis er gehört.
Ihm wird bald das herze brechen,
Weil er sünder gerne hat.
Er wird dir den trost zusprechen:
Iß und trink und werde satt.

3 so machts Jesus mit den seinen,
Wechselt mit ihn'n wunderbar.
Gebet es schon oft ans weinen,
Bietet er sich doch gleich dar.
Und spricht: meine leibe taube,
meine fromme, sage mir:
Was dir fehlet? ists der glaube?
Sieh hier hin ich deine zier.
Was wills du nunmehr verlangen?
Du bist mein, und ich bin dein?
Gebt es so nicht mehr in prangen?
Schad't es nicht, du bist doch mein.

4 Dadurch wird der glaub vermehret,
Da wächst man in Christi kraft!
Weil man dann erst recht erfähret,
Wie er alles in uns schaft.
Da sieht man die lautre liebe,
Die uns Christus dargereicht,
Die ihn selbst vom himmel triebe,
Die uns sünder zu sich zieht.
Er ist werth, ihn recht zu loben,
Ja, daß ihn sein werk erhebt;
Schenke, Herr, nur kraft von oben,
Bis mien geist dort bey dir schwebt.

5 Lob sey dir von mir gesungen,
Daß ich diesen tag erlebt,
Daß es mir bisher gelungen;
Ob der feind für grimm gleich bebt,
Hast du mich doch stets geleitet,
Und nach deinem sinn geführt,
Meinen weg vor mir bereitet,
Mich mit gnad und treu berührt,
Wir kein gutes fehlen lassen!
Ja, ich kan den überfluß
Deines treuen herzens fassen,
Mich beströmt dien friedens guß.

6 Weister kan ich, Herr, nichts sagen,
Als nur tausend lob sey dir,
Das du mich bisher getragen,
Alle schuld vergeben mir.
Nun kan ich mit freuden singen:
Christus ist mein schatz und kleid,
Nun muß meine stimm erklingen:
Ich bin frey von schuld und leid;
Christus hat mich ausgesöhnet,
Er ist selber bürg für mich:
Ob mich gleich die welt noch höhnet,
Duld' ich, leb ich ewiglich.

7 Halleluja laß uns singen,
Halleluja sey der schluzß,
Halleluja muß erklingen,
Halleluja sey zum suß
Unsers Heilands hingeleget,
Daß er ausgetilget hat
Sünde; ob sie schon sich reget,
Wird sie doch gleich wieder matt.
denn die macht ist ihr genommen
Durch des bürgen tod und blut,
Dadurch er den sieg bekommen;
Nichts benimt uns nun den muth.

Text Information
First Line: Halleluja, immer weiter
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace
Notes: Mel. Ringe recht, wenn. (3 mal.)
Tune Information
(No tune information)



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