440. Herr, höre mein gebet

1 Herr, höre mein gebet,
Um deiner wahrheit willen!
Du bist an gnade reich
Und wirst mein seufzen stillen.
Ach! geb nicht ins gericht,
Mit deinem armen knect!
Vor dir, o Herr, ist ja
Kein sterblicher gerecht!

2 Die grösse meiner schuld
Schlägt meine seele nieder,
Beschämt empfind ich sie;
O tröste du mich wieder,
Daß mir der seelen schmerz
Nicht alle kraft verzehrt.
Wer ist, der ausser dir
Wir wahren trost gewährt?

3 Zu dir, o treuer Gott!
Erheb ich herz und hände;
Meine heil sieht nur bey dir,
O daß ich hülfe fände!
Für recth laß gnad ergehn;
Ich hoffe, Herr, auf dich,
Zeig mir den rechten weg,
Denn nach dir sehn ich mich.

4 Ich will, o stärke mich!
Ich sill die sünde hassen,
Auf deine hülfe nur
Will ich mich, Gott! verlassen.
Nur das, was dir gefällt,
Werd auch von mir getahn;
Führ mich durch deinen Geist
Auf dieser guten bahn.

5 Beruhige mein herz
Um meines Mittlers willen,
Laß seines opfers trost
Auch mein gewissen stillen.
Du bist die liebe selbst,
Ganz unveränderlich:
Dein will ich ewig seyn;
O Gott, erhöre mich!

Text Information
First Line: Herr, höre mein gebet
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace
Notes: Mel. O Gott, du frommer G.
Tune Information
(No tune information)



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