450. Wer nur den lieben Gott läßt walten

1 Wer nur den lieben Gott läßt walten
und hoffet auf ihn allezeit,
den wird er wunderlich erhalten
in allem Kreuz und Traurigkeit.
Wer Gott dem Allerhöchsten, traut,
der hat auf keine Sand gebaut.

2 Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es daß wir alle Morgen
beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
nur größer durch die Traurigkeit.

3 Man halte nur ein wenig stille,
und sei nur in sich selbst vergnügt,
wie unsers Gottes Gnadenwille,
wie sein Allwissenheit es fügt.
Gott, der uns ihm hat auserwählt,
der weiß auch gar wohl, was uns fehlt.

4 Er kennt die rechten Freudenstunden,
er weiß wohl, wenn es nützlich sei;
wenn er uns nur hat treu erfunden
und merket keine Heuchelei,
so kommt Gott, eh wir's uns versehn,
und lässet uns viel Guts geschehn.

5 Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
daß du von Gott verlassen seist,
und daß der Gott im Schooße sitze,
der sich mit stetem Glücke speist:
die Folgezeit verändert viel,
und setzet Jeglichem sein Ziel.

6 Es sind ja Gott sehr leichte Sachen
und ist dem Höchsten Alles gleich,
der Reichen arm und klein zu machen,
den Armen aber groß und reich.
Gott ist der rechte Wundermann,
der bald erhöhn, bald stürzen kann.

7 Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
verricht das Deine nur getreu
und trau des Himmels reichen Segen,
so wird er bei dir werden neu;
denn welcher seine Zuversicht
auf Gott setzt den verläßt er nicht.

Text Information
First Line: Wer nur den lieben Gott läßt walten
Author: G. Neumark, 1621-1681
Language: German
Publication Date: 1872
Topic: Vom christlichen Leben: Vertrauen auf Gott; Christian Life: Trust in God
Notes: Mel. Wer nur den lieben Gott läßt walten.
Tune Information
(No tune information)



Media
More media are available on the text authority page.

Suggestions or corrections? Contact us