241. Es spricht der Unweisen Mund wohl

1 Es spricht der Unweisen Mund wohl,
den rechten Gott wir meinen,
doch ist ihr Herz Unglaubens voll,
mit That sie Ihn verneinen.
Ihr Wesen ist verderbet zwar,
für Gott ist es ein Gräuel gar,
es thut ihr'r keiner kein Gut.

2 Gott selbst vom Himmel sah herab
auf aller Menschen Kinden,
zu schaen sie Er sich begab,
ob Er jemand würd' finden,
der sein'n Verstand gerichtet hätt',
mit Ernst nach Gottes Worten thät,
und fragt nach seinem Willen.

3 Da war niemand auf rechter Bahn,
sie war'n all' ausgeschritten,
ein jeder ging nach seinem Wahn
und hielt verlorne Sitten.
Es thät ihr'r keiner doch kein Gut,
wiewohl gar viel betrog der Muth,
ihr Thun sollt' Gott gefallen.

4 Wie lang' wollen unwissen sein,
die solche Müh' aufladen,
und fressen dafür das Volk mein,
und nähr'n sich mit sein'm Schaden?
Es steht ihr Trauen nicht auf Gott,
sie rufen Ihm nicht in der Noth,
sie woll'n sich selbs versorgen.

5 Darum ist ihr Herz nimmer still,
und steht all'zeit in Furchten,
Gott bei den Frommen bleiben will,
dem sie mit Glauben g'horchen.
Ihr aber schmäht des Armen Rath,
und höhnet alles, was er sagt,
daß Gott sein Trost ist worden.

6 Wer soll Israel dem Armen
zu Zion Heil erlangen?
Gott wird sich sein's Volks erbarmen,
und lösen die Gefangenen.
Das wird Er thun durch seinen Sohn,
davon wird Jacob Wonne han,
und Israel sich freuen.

7 Ehr' sei Gott Vater allezeit,
auch Christo eingeboren,
und dem Tröster, heiligem Geist,
gar hoch in's Himmels Throne,
wie es im Anfang und auch jetzt
gewesen ist und bleibet stets,
bis an der Welt End', Amen.

Text Information
First Line: Es spricht der Unweisen Mund wohl
Author: Dr. M. Luther (1546)
Language: German
Publication Date: 1848
Scripture:
Topic: Gesänge aufs Fest der gesegneten Reformation Lutheri; Reformation Day
Notes: Mel. Es spricht der Unweisen Mund wohl
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(No tune information)



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