517. Was kann ich doch für dank

1 Was kan ich doch für dank,
O Herr, dir dafür sagen?
Daß du mich mit geduld
So lange zeit getragen?
Da ich in mancher sünd
Und übereilung lag,
Und dich, du frommer Gott.
Erzürnet alle tag.

2 Sehr grosse lieb und gnad
Erweisest du mir armen.
Ich fuhr in bosheit fort,
Du aber in erbarmen.
Ich widerstrebte dir,
Und schob die buße auf,
Du schobest auf die straf,
Daß sie nicht folgte drauf.

3 Daß ich nun bin bekehrt,
Hast du allein verrichtet,
Du hast des satans reich
Und werk in mir zernichtet.
Herr, deine güt und treu,
Die an die wolken reicht,
Hat auch mein steinern herz
Zerbrochen und erweicht.

4 Damit ich aber nicht
Aufs neue wieder falle,
So gib mir deinen Geist,
Dieweil ich hier noch walle,
Der meine schwachheit stärkt,
Und darin mächtig sey,
Und mein gemüthe stets
Zu deinem dienst erneu.

5 Ach leit und führe mich,
So lang ich leb auf erden,
Laß mich nicht ohne dich
Durch mich geführet werden.
Führ ich mich ohne dich,
So werd ich bald verführt;
Wenn du mich führest selbst,
Thu ich was mir gebührt.

6 O Gott, du grosser Gott!
O Vater, hör mein flehen.
O Jesu, Gottes Sohn,
Laß deine kraft mich sehen.
O werther heil'ger Geist,
regier mich allezeit,
Daß ich dir diene hier
Und dort in ewigkeit.

Text Information
First Line: Was kann ich doch für dank
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Vom Lobe Gottes; Praise of God
Tune Information
(No tune information)



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