1 Der Herre ist mein treuer Hirt,
hält mich in seiner Hute,
darin mir gar nichts mangeln wird
an irgend einem Gute;
Er läßt michweid'n ohn' Unterlaß,
da aufwächst das wohl schmeckend Gras
seine heilsamen Wortes.
2 Zum reinen Wasser Er mich weist,
das mich erquicken thute,
das ist sein Fron heiliger Geist,
der mich macht wohlgemuthe;
Er führet mich auf rechter Straß;
in sein'n Geboten ohn' Ablaß,
vonwegen seine Ramen;
3 Ab ich wandert' im finstern Thal,
fürcht' ich kein Unglücke,
in Verfolgung, Leiden Trüb'sal
und dieser Welte Tücke,
wann Du bei mir bist stetiglich,
Dein Stab und Stecken trösten mich,
auf Dein Wort ich mich lasse.
4 Du bereitest vor mir ein'n Tisch,
für mein'n Feind'n allenthalben,
machst mein herz unverzagt und frisch,
mein Haupt thust Du mir salben,
mit Deinem Geist, der Freuden Oel,
und schenkest voll ein meiner Seel'
Deiner geistlichen Freuden.
5 Gutes und die Barmherzigkeit
laufen mir nach im leben,
und ich werd' bleiben allezeit
im Haus des Herren eben,
auf Erd' in der christlichen G'mein,
und nach dem Tode werd' ich sein
bei Christo meinem Herren.
Source: Evangelisch-Lutherisches Gesang-Buch: worin die gebräuchlichsten alten Kirchen-Lieder Dr. M. Lutheri und anderer reinen lehrer und zeugen Gottes, zur Befoerderung der wahren ... (2. verm. Aus.) #385