1 Jehova! dein regierne macht
Daß menschen-witz vergisset,
Was sonsten ist gar hoch geacht't,
Wenn er gebührend misset
Die höhe deiner majestät,
Wie weit sie über alles geht
Was auf den höchsten thronen
Trägt die gerechsten kronen.
2 Wo ist, der je sein regiment
Mit solcher macht geführet!
Wer ist, der dir sich gleich erkennt,
Ob er gleich viel regieret?
Was sich noch sterblich nennen muß,
Legt kron und scepter dir zu füß,
Apricth: Wir sind nur vafallen,
so lang dirs wird gefallen.
3 Wie weit erstrectk sich dein gebiet,
Das ist noch ungemessen.
Was dein aug irgend wohnen steht,
Ist unter dir gefessen.
Der aller gröste landes-herr
Ist ja dein gröster schuldener:
Der grosse, wie der kleine,
Hat auch von dir das seine.
4 Wir recht sind, Herrscher, die gericht,
Die du gewaltig kibest!
Wie richtig hält doch dein gewicht,
Damit du masse giebest,
Daß alles werde recht erfullt,
Wenn geiches du vergelten wilt,
Wenn, Richter, du mit strafen
Und lhnen recth wilst schaffen1
5 Es gebet alles ordentlich,
In keinem wird geirret:
Was du thust, geht nicht hinter sich,
Nichts findet sich verwirret.
Erhalten, schützen ist dein thun,
Versorgen, ordnen, stets wie nun,
Es sey schlecth oder michtig,
So ist dein scepter richtig.
6 Gepriesen sey die hohe hand,
Die so recth schaffen richtet!
Wohl dem, der recht erkennt das hand,
Womit er dir verpflichtet!
Ich, dein geringster unterthan,
meld mich in tiefster demuth an,
vor deinen thron zu treten,
Dich freudig anzubeten.
7 Hier lieg ich auf mein'm angesicht,
Befehlt mich deiner gnade,
Kehr deinen scepter von mir nicht:
Bin ich gleich eine made
In deinem hochgeseßnen aug,
Da ich an würden gar nicht taug;
So bist du doch ein König,
Dem nichtes ist zu wenig.
8 Ich bin ein ungerechter knect,
Und muß die strenge schuen:
Doch sing ich mit von gnad und recht,
Des sich die deinen freuen.
Du neigst den scepter her zu mir,
Ich wag es, daß ich ihn berühr;
So bin ich dann in gnaden,
Mir wird dein zorn nicht schaden.
9 Das macht der mich bey dir vertritt,
Den du der welt gegeben;
auf diesen gründ ich alle schritt,
Die sich zu dir erheben.
Der hält mich alles zweifels frey
Daß ich der gnade sähig sey,
Da denen, die du liebst,
In ihm dein reich du giebest.
10 Ich gebe wieder, was ich hab,
Du wirst es nicht verschmähen:
Mein herz sey meine gegen-gab.
Kan es denn neich bestehen
Mit seiner eignen schätzbarkeit,
So macht mir doch ein frey geleit,
Dein kind, das drin verschlossen,
Das wirst du nicht verstossen.
11 Sorg, schütz erhalte ferner noch,
Regiere mit verschonen;
Laß unter deinem liebes-joch
In fried und freud aus wohnen.
Ich freu mich deiner huldigung:
Immanuels verbruderung
Läßt mich nicht seyn geschlossen
Aus seinen reichsgenossen.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #181