1 Wir wollen uns gerne wagen,
in unsern Tagen
der Ruhe abzusagen,
die's Tun vergißt.
Wir wolln nach Arbeit fragen,
wo welche ist,
nicht an dem Amt verzagen,
uns fröhlich plagen
und unsre Steine tragen
aufs Baugerüst.
2 Die Liebe wird uns leiten,
den Weg bereiten
und mit den Augen deuten
auf mancherlei,
ob's etwa Zeit zu streiten,
ob's Rasttag sei.
Wir sehen schon von weitem
die Grad und Zeiten
verheißner Seligkeiten:
nur treu, nur treu!
3 Wir sind nicht einsam blieben,
wir wolln uns üben
mit größern Gnadentrieben
als eins allein.
Wir sind am Stamm geblieben
der Kreuzgemein.
Drum gilt's gemeinsam lieben,
sich mit betrüben
und unsre Lasten schieben,
die Christi sein.
4 Wir sind in ihm zufrieden;
was uns hienieden
als Last von ihm beschieden,
hat sein Gewicht;
doch ist das Joch für jeden
drauf eingericht'.
Drum mag der Leib ermüden:
wir gehn im Frieden,
von Jesus ungeschieden,
und sterben nicht.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #254a