24. O Jesu! schau, ein Sünder ganz beladen

1 O Jesu! schau, ein Sünder ganz beladen,
sich beugen will vor deinem Thron der Gnaden:
Verstoß mich nicht du tiefe Liebe du!
Ach! bringe mein gestörtes Herz in Ruh.

2 O Gottes Lamm! O Jesu mein Erlöser!
die Sünd ist groß, doch deine Gnade grösser:
was soll ich Dir, dunMenschen-Hüter, thun?
es ist geschehn, ich seh und fühl es nun.

3 Ich fühl es nun, mein Herz ist ganz bedrücket,
und aus der Noth dir diese Seufzer schicket,
du hast mich selbst zerknirschet und verwundt,
mach ich auch selbst, o Seelen-Arzt! gesund.

4 Ich will mich gern in Staub und Asche schmiegen,
Nur laß mich nicht in meinen Sünden liegen;
umfasse mich, du Meer der Freundlichkeit
ein armer Wurm um freye Gnade schreyt.

5 Ach! schau mich an, ich lieg zu deinen Füssen,
dein theures Blut besprenge mein Gewissen,
dein Gnaden-Wort mein Herze stille mir,
und wirke drin Freymüthigkeit zu dir.

6 Nimm endlich hin die Lasten, die mich drücken,
erlöse mich von Satans Macht und Stricken,
ach! tödte ganz der Sünden Lust in mr,
dein Liebes-Blick zieh' Herz und Sinn zu dir.

7 Ach! halte mich, sonst werd ich immer fallen,
laß mich doch Dir gefällig seyn in allen;
regiere du im Herzen nur allein,
laß ewiglich da keine Sünd hinein.

8 Ich bin so schwach, ich bin so ganz elendig,
erneure mich, durch deinen Geist inwendig,
daß ich hinfort, in unverrückter Treu,
an dir nur kleb, und dir gehorsam sey.

Text Information
First Line: O Jesu! schau, ein Sünder ganz beladen
Language: German
Publication Date: 1792
Notes: Mel.: Der Tag ist hin
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