1 Unerschaffne Gottes-Lieb,
Bräutigam der Seelen,
laß es mir an deinem Trieb,
in mir niemals fehlen.
Ziehe mich,
mächtiglich,
wie mich reizt dein Welle,
in die wahre Stille!
2 Nicht nur was noch sichtbar ist,
woll'st du aus mir bringen,
sondern ws du selbst nicht bist
in unsichtbaren Dingen,
lasse mir,
ausser dir
nichts seyn überblieben,
neben dir zu lieben.
3 Denn mein Geist soll Willen-los
und einfältig werden,
frey von Sorg, von sich selbst blos,
schwebend ob der Erden,
in der Höh:
daß vergeh,
was nicht Jesus heisset,
wesentlich ihn prieset.
4 Selig ist ein reines Herz,
daß von allen Dingen,
dieser welt sich überwärts,
kan zum Höchsten schwingen,
in die Sonn,
sener Wonn,
als ein Adler schauend,
5 Nichts ist schöner anzuseh'n,
als der Sohn der Liebe.
O das man zu Ihm zugeh'n,
seinen Geist erhübe!
sein Gesicht
sollt uns Licht.
und das ew'ge Leben,
wunderbarlich geben.
dort die Wohnung bauend.
Text Information | |
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First Line: | Unerschaffne Gottes-Lieb |
Language: | German |
Publication Date: | 1792 |
Notes: | Mel: Mache dich mein G. |