255. O daß doch bald dein Feuer brennte

1 O daß doch bald dein Feuer brennte,
du unaussprechlich Liebender,
und bald die ganze Welt erkennte,
daß du bist König, Gott und Herr!

2 Zwar brennt es schon in heller Flamme,
jetzt hier, jetzt dort, in Ost und West,
dir, dem für uns erwürgten Lamme,
ein herrlich Pfings- und Freudenfest;

3 und noch entzünden Himmelsfunken
so manches kalte, tote Herz
und machen Durst'ge freudetrunken
und heilen Sünd und Höllenschmerz.

4 Verzehre Stolz und Eigenliebe
und sondre ab, was unrein ist,
und mehre jener Flamme Triebe,
die dir nur glüht, Herr Jesu Christ.

5 Erwecke, läutre und vereine
des ganzen Christenvolkes Schar
und mach in deinem Gnadenscheine
dein Heil noch jedem offenbar.

6 Du unerschöpfter Quell des Lebens,
allmächtig starker Gotteshauch,
dein Feuermeer ström nicht vergebens.
Ach zünd in unsern Herzen auch.

7 Schmelz alles, was sich trennt zusammen
und baue deinen Tempel aus;
laß leuchten deine heilgen Flammen
durch deines Vaters ganzes Haus.

8 Beleb, erleucht, erwärm, entflamme
doch bald die ganze weite Welt
und zeig dich jedem Völkerstamme
als Heiland, Friedefürst und Held.

9 Dann tönen dir von Millionen
der Liebe Jubelharmonien,
und alle, die auf Erden wohnen,
knien vor den Thron des Lammes hin.

Text Information
First Line: O daß doch bald dein Feuer brennte
Title: O daß doch bald dein Feuer brennte
Author: Georg Friedrich Fickert (1812)
Language: German
Publication Date: 2014
Topic: Lieder zum Gottesdienst: Sammlung und Sendung
Tune Information
Name: [O daß doch bald dein Feuer brennte]
Composer: Guillaume Franc (1543)
Key: G Major or modal
Source: Zum Zehn-Gebote-Lied



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