1 Morgenglanz der Ewigkeit,
Licht vom unerschöpften Lichte,
schick uns diese Morgenzeit
deine Strahlen zu Gesichte,
und vertreib durch deine Macht
unsre Nacht.
2 Die bewölkte Finsterniß
müsse deinem Glanz entstiegen,
die durch Adams Apselbiß
uns,die kleine Welt, bestiegen,
daß wir, Herr, durch deinen Schein
selig sein.
3 Deiner Güte Morgenthau
fall auf unser matt Gewissen,
laß die dürre Lebensau
lauter süßen Trost genießen,
und erquick uns, deine Schaar,
immerdar.
4 Gieb, daß deiner Liebe Glut
unsre kalten Werke tödte,
und erweck uns Herz und Muth
bei enstandner Morgenröthe,
daß wir, eh wir gar vergehn,
recht aufstehn.
5 Laß uns ja das Sündenkleid
durch des Bundes Blut vermeiden,
daß uns die Gerechtigkeit
mög als wie ein Rock bekleiden,
und wir so vor aller Pein
sicher sein.
6 Ach du Aufgang aus der Höh,
gieb, daß auch am jüngsten Tage
unser Leichnam aufersteh,
und entfernt von aller Plage
sich auf jener Freudenbahn
freuen kann.
7 Leucht uns selbst in jene Welt,
du verklärte Gnadensonne,
führe uns durch das Thränenfeld
in das Land der süßen Wonne,
da die Lust, die uns erhöht,
nie vergeht.
Text Information | |
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First Line: | Morgenglanz der Ewigkeit |
Author: | C. F. v. Rosenroth, 1646-1689 |
Language: | German |
Publication Date: | 1872 |
Topic: | Morgenlieder; Morning Songs |
Notes: | Now Public Domain. Mel. Morgenglanz der Ewigkeit |