Please give today to support Hymnary.org during one of only two fund drives we run each year. Each month, Hymnary serves more than 1 million users from around the globe, thanks to the generous support of people like you, and we are so grateful. 

Tax-deductible donations can be made securely online using this link.

Alternatively, you may write a check to CCEL and mail it to:
Christian Classics Ethereal Library, 3201 Burton SE, Grand Rapids, MI 49546

108. Erblaßter leichnam in der gruft

1 Erblaßter leichnam in der gruft,
So königlich begraben,
Du sollst im herzen, das dich tuft,
Dein sichres grabmal heben,
Du sulst auch da verstegelt seyn.
Ich senke dich ins herz binein.

2 Zwar findest du in meiner brust
Kein neues grab, hingegen
Die kluft, davon ich mir bewußt,
Das mancher da gelegen.
Hier ist kein pfund von specerey,
Das deinem leichham würdig sey.

3 Dis herz ist von der schlangengift,
Von l¨sten ganz durchdrungen,
Weil das, was deine huld gestift,
Das heil, das sie errungen,
Das leben, das den tod besiegt,
Noch nicht versiegelt in mit liegt.

4 Erwürgtes lamm! ich bitte dich,
Ich stehe dich mir thränen,
Versenke dich doch ganz in mich,
Und kröne dises sehnen.
Hab ich dich gleich ans holz gebracht;
Wars doch vom Vater so bedacht.

5 Dein tod ist mir zum heil gescheyn,
Nun kan ich, todter leben,
Wie wird, werd ich dich in mir sehn,
Mein glaube sich erheben!
Froh wallet er durch dis geleit
Die strafe der unsterblichkeit.

6 O! gib dich dem, der um dich weint,
Du allerhöchste gabe.
Du bist der weiß und tothe freund
Auch jetzt im tod und grabe.
Drück ich dich heute an mein herz,
So flieht mich einst der todeschmerz.

7 Das was in meiner seeles selbt,
Wird mir dein leichnam geben.
Den stein, der mein gewissen quält,
Kan deine liebe beben.
Wem sonst mein herz verbannet schien,
Wird schnell als ein verbannter fliehn.

8 Verstegelt nun dein guter Geist,
Den mir dein tod erworben,
Und der das pfand der kind, schaft heißt,
Dich mir, wie du gestorben,
Und wie du mir das leben bist;
So seh ich nichts, was schrecklich ist.

9 Wird denn die stille wachsamkeit
Vor allen räuberschaaren
Dich theruen schatz bey finstrer zeit
Als hüterin bewahren;
So schwör ich, daß kein höllengrift,
Erblaßter freund! dich mir enreißt.

10 Denn fühlt das herz den liebeskuß,
Von dem, der in mir wohnet;
Alsdenn tritt mein gestärkter fuß,
Der keinem banne schonet.
Aus liebe zu dem herzens-freund
Mit macht auf den besieggen feind.

11 Nur dieses wachen, und di kunst
Den feinden zu begegnen,
Und keuschheit in der reinsten brunst,
Wenn jene pfeile regnen,
Und diese locken, true zu seyn,
Ist, starker Jesu! gänzlich dein.

12 Durchbrich, gecreutzigter die kluft,
Und komm! laß dich geniessen.
Ich lege mich bey deiner gruft
Zu den durchhohrten füssen.
Ich weiche nicht,ich salbe sie,
Denn mein erblaßter Herr ist hie.

Text Information
First Line: Erblaßter leichnam in der gruft
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von dem Begräbniß Jesu Christ; Burial of Jesus Christ
Notes: Mel. Mir nach spricht Ehr
Tune Information
(No tune information)



Suggestions or corrections? Contact us