1 Immer frölich, immer frölich,
Ich bin auf der welt schon selig,
Habe meinen himmel hier,
Andre nagen ihre herzen
durch die schwere sorgen-schmerzen:
Mir kommt gar nichts traurigs für.
2 Bin ich krank, ich will nicht klagen,
Gott hilft mir die krankheit tragen;
Er bleibt Vater is der noth:
Lazurus kam durch die leiden
Zu den ew'gen himmels-freuden;
O wie süsse war sein tod!
3 Viele meiner lebens-tage
Waren frey von leibes-plage;
Wie wenn einer krankheit bringt?
Ey so schließ ich unverdrossen
Mich ans chor der reicht genossen,
Dessen danklied stets erklingt.
4 Wie, wenn meine feinde spotten
Und sich frech zusammes rotten
Wider unschuld, ehr und gut:
Ey sie mögen immer lachen
Und ihr sünden-maaß voll machen:
Mich vertritt des bürgen blut.
5 Wenn mich alle menschen hassen,
So wird mich doch Gott nicht lassen:
Ich kan frölich und getrost
Aller eitelkeit entsagen,
Spotte nur der feinde plagen,
Und was sonsten auf mich stoßt.
6 Ja, wenn gleich auf allen feiten,
Sich erreget krieg und streiten,
Ich bin frölich, unverzagt1
Will das schiff des glaubens krachen,
denn wird er, mein helfer, wachen,
Alles sey auf ihn gewagt.
7 Wütet auch der höllenrachen
Mich, den sünder, blöd zu machen,
Bleib ich dennoch wohlgemuth:
Jesu tief geschlagne wunden
Haben alles überwunden:
Sein blut löscht der höllenglut.
8 Sterben mir die anverwandten,
Eitern, freunde und bekanten,
Bleibt die freud doch unversehrt:
Der sie gab, hat sie genommen,
Darum sey bey allen frommen
Gottes name hoch-geehrt.
9 Ich habs ja nicht ändern können,
Ihm will ich die freude gönnen,
Der viel höher sie geliebt:
Er nahm sie vom weltgetümmel
Zu sich in den freudenhimmel,
Wo sie ewig nichts betrübt.
10 Muß ich um das meine kommen,
Wird mir zeitlich gut genommen;
Nun wohlan es fahre hin.
bleibet denn nicht Gott mein Vater,
Mein versorger und berather?
Sein ist, was ich hab und bin.
11 Er wird allen kummer stillen;
Ich versink in einen willen;
Er bleibt mir das gute theil.
Mein schatz ist im himmel droben;
Dort will ich für alles loben,
Dort erquicket mich mein heil.
Text Information | |
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First Line: | Immer frölich, immer frölich |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace |