Hymnal: Die kleine Harfe #26 (1792) Lyrics: 1 Wie freuet sich mein Geist und Herz
in dem verliebten Liebes-Schmerz:
der durch der Weisheit Strahl berührt
die mich zu sich ins Eine führt.
2 Das Looß ist mir gefallen,
worein ich so verliebet bin:
mein Liebstes hier auf dieser Welt,
ist daß ich zu der Schaar gezehlt:
3 Die hier dem reinen Lamm nachgehn,
wie is sich wenden thut und drehn.
Gehts schon durch enge rauhe Weg,
so erden sie doch niemals träg.
4 Führt es sie bis aus Creutz hinan,
sie folgen it auf dieser Bahn:
gehts auch durch's finst're Todes-Thal,
sie folgen ihm nach überall.
5 Führt es sie an der Hollen Ort,
und zu des finstern Todes Pfort:
so bleibt die Liebe ihr Gewicht,
das sie nicht gehen hinter sich.
6 Wie sicher kan ich gehen hin
un dem so Lieb-verliebten Sinn.
Wann mirs an Rath und Hülf gebricht,
die Weisheit ist mein Unterricht.
7 Der hat das beste Theil erwählt,
der sich der reinen Lieb vermählt:
und wo die Lieb selbst rathen kan,
so ist man auf der rechten Bahn.
8 Drum such ich auch kein ander Gut,
als was die Lieb beylegen thut.
Wer ihr nachgeht in sau'r und süß,
der gehen ein ins Paradies.
9 Drum bleibt der Schluß mir feste stehn,
das ich will ihrem Wink nachgehn:
weil sie mich hat so wohl bedacht,
und zur Jungfrauen Zahl gebracht.
10 Die nimmer aus dem Tempel gehn,
und stets das werthe Lamm erhöhn:
das sie erkausset aus der Welt,
zu gehen ein ins Himmels-Zeit.
11 Da dann der reinste Jungfrau'n Sohn
wird selber seyn ihr Theil und Lohn:
so sind sie dann zu Ehren bracht,
weil sie die eitle Welt veracht.
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Wie freuet sich mein Geist un Herz