1. Es ist genug! so nimm, Herr! meinen geist
Zu Zions geistern hin;
Lös' auf das band, das allgemählich reißt,
Befreie diesen sinn,
Der sich nach seinem Gotte sehnet,
Der täglich klagt und nächtlich thränet:
Es ist genug!
2. Es ist genug des jammer, der mich drückt!
Des Adams apfelgier,
Das sündengift, hat kaum mich nicht erstickt;
Nichts gutes wohnt in mir.
Was kläglich mich von Gotte trennet,
Was täglich mich beflecket nennet,
Deß ist genug.
3. Es ist genug des kreuzes, das mir fast
Den rücken wund gemacht,
Wie schwer, o Gott, wie hart ist diese last!
Ich schwemme manche nacht
mein hartes lager durch mit thränen:
Wie lang', wie lange muß ich sehnen?
Wenn ist's genug?
4. Es ist genug! wenn nun mein Jesus will,
Er kennet ja mein herz:
Ich harre sein und halt' indessen still,
Bis er mir allen schmerz,
Der meine sieche brust abnaget,
Zurücke legt und zu mir saget:
Es ist genug.
5. Es ist genug, Herr! wenn es dir gefällt,
So spanne mich doch aus.
Mein Jesus kömmt! nun gute nacht, o welt,
Ich fahr' in's himmelshaus,
Ich fahre sicher hin mit frieden,
Mein feuchter jammer bleibt darnieden.
Es ist genug.
Source: Kirchen-Gesangbuch: für Evangelisch-Lutherische Gemeinden #403