1. Gott führt die seinen wunderlich,
Doch seine wege gründen sich
Auf die verborgne güte.
Er giebet acht,
Bei tag und nacht,
Auf ihre schritt' und tritte.
2. Er stellet sich bisweilen hart,
Verbirget seine gegenwart,
Und läßt die kinder weinen;
Allein ihr leid
Währt kurze zeit,
Gott kann's nicht böse meinen.
3. Bedenkt, was das für wege sind:
Oft muß das llerliebste kind
Das größte kreuze tragen;
Die ganze frist
Des lebens ist
Ein sturm von lauter plagen.
4. Allein es zieht der große Gott
Die seinen durch dergleichen noth,
Von sünden weit zurücke;
So machet er
Dei kreuzbeschwer'
Zu einem liebestricke.
5. Drum soll man immer fröhlich sein,
Und brechen böse zeiten ein,
So darf man nicht erschrecken.
Ein frommes kind
Kann gar geschwind
Sich hinter Gott verstecken.
6. Und tritt das letzte leiden an,
So weiß man, wie man sterben kann,
Wenn wir nur Jesum haben.
In seinem heil
Liegt unser theil
Und aller trost begraben.
7. Nun, lieber Gott! ich seh' auf dich,
Du hast bisher mich wunderlich,
Durch freud' und leid geführet.
Ach hilf mir nun
Dasselbe thun,
Was heiligen gebühret!
8. Ich übergeb' in deine hand
Die meinen und das ganze land,
Du wirst sie schon bewachen;
Du bist der mann,
Der helfen kann,
Ich laß dich alles machen.
Source: Kirchen-Gesangbuch: für Evangelisch-Lutherische Gemeinden #357