1 Hallelujah, schöner Morgen!
schöner als man denken mag:
heute fühl ich keine Sorgen;
denn das ist ein lieber Tag,
der durch seine Lieblichkeit
recht das Innerste erfreut.
2 Süßer Ruhetag der Seelen,
Sonntag, der voll Lichtes ist,
heller Tag in dunkeln Höhlen!
Zeit in der der Segen fließt!
Stunde voller Seligkeit:
du vertreibst mir alles Leid.
3 Ach, wie schmeck ich Gottes Güte
recht als einen Morgenthau;
die mich führt aus meiner Hütte
zu des Vaters grüner Au:
da hat wohl die Morgenstund
edlen Schatz und Gold im Mund.
4 Ruht mir, meine Weltgeschäfte!
Heute hab ich sonst zu thun;
denn ich brauche alle Kräfte,
in dem höchsten Gott zu ruhn;
Heut schickt keine Arbeit sich,
als nur Gotteswerk, für mich.
5 Wie soll ich mich heute schm¨cken,
daß ich Gott gefallen mag?
Jesus wird die Kleider schicken,
die ich ihm zu Ehren trag.
Sein Blut und Gerechtigkeit ist
da schönste Sonntagskleid.
6 Ich will in der Zionsstille
heute voller Arbeit sine;
denn da sammle ich die Fülle
vonden höchsten Schätzen ein,
wenn mein Jesus meinen Geist
mit dem Wort des Lebens speist.
7 Herr, ermuntre meine Sinnen
und bereite selbst die Brust;
laß mich Lehr und Trost gewinnen,
gieb zu deinem Manna Lust,
daß mir deines Wortes Hall
recht tief in mein Herze fall.
8 Segne deiner Knechte Lehren,
öffne selber ihren Mund,
Mach mit Allen, die dich hören,
heute deinen Gnadenbund,
daß wenn man hier bet't und singt,
solches in dein Herze dringt.
9 Gieb, daß ich den Tag beschließe,
wie er angefangen ist.
Segne, pflanze und begieße,
der du Herr des Sabbaths bist;
bis ich einst auf jenen Tag
ewig Sabbath halten mag.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #327