1 Jehovah! Hirte bist du mir,
Schenkst reichlich, was mir fehlt.
Des mangels druck verliert sich hier,
Du hebest, was mich quält.
2 Du machst des grases fanstes grün
Zu meiner lagerstatt.
Wenn heft'ger leiden heiffes glühn
Mich ausgetrocknet hat.
3 Dann führst du mich zu örtern hin,
Wo süsse ruhe quillt;
Hier wird der ausgeleerte sinn
Mit überfluß erfüllt.
4 Ich strauchle oft, du hilfst mir auf,
Und läß'st den pilgrim nicht.
Ich walle fort in meinem lauf,
Mein pfad wird glanz und licht.
5 Ich wohne zwar in Kedar noch
Wo angst das scepter führt,
Doch Jesus kommt und bricht das joch,
Die seele triumphirt.
6 Du bringst mich an das düst're grab,
Wo todesschatten schreckt:
Doch senkt den todten staub hinab,
Ich weiß, daß Jesus deckt.
7 Dein stab und scepter trösten mich,
Der seelenfreund regiert.
Ich nicht, die hölle furchter sich,
Bebt weg, da er mich führt.
8 Ein voller tisch ist mir gedeckt,
Der falschen welt zur pein,
Mich tröstet das, was jene schreckt,
Ich kan nicht traurig seyn.
9 Die gnade, die er fau'r erwarb,
Ströhmt reichlich in mein herz.
Wohl mir! daß Jesus für mich stard,
Auf ewig flieht der schmerz.
10 Ich sehe Salems wonne schon
Von fern', ich blicke auf,
Und sprecth allem kummer hohn,
Froh end' cih meinem lauf.
11 Was hör' ich? süsse harmonie
Auf Zions bergen dort.
Ich jauchze laut, so fang ich nie
Heil mir! hier ist der port.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #195