1 Mein Herzens-Jesu, meine Lust,
an dem ich mich vergnüge,
der ich an deiner Liebesbrust
mit meinem Herzen liege;
mein Mund hat dir ein Lob bereit,
weil ich von deiner Freundlichkeit
so großes Labsal kriege.
2 Du bist mein sichrer Himmelsweg;
durch dich steht Alles offen,
wer dich versteht, der hat den Steg
zur Seligkeit getroffen.
Ach laß mich, liebstes Heil hinfür,
doch ja den Himmel außer dir,
auf keine Wege hoffen.
3 Du bist die Wahrheit, dich allein
hab ich mir auserlesen;
denn ohne dich ist Taub und Schein,
in dir ist Kraft und Wesen.
Ach mach mein Herz doch völlig frei,
daß es nur dier ergeben sei,
durch den es kann genesen.
4 Du bist mein Leben, deine Kraft
soll mich allein regieren,
dein Geist, der Alles in mir schafft,
kann Leib und Seele rühren,
daß ich voll Geist und Leben bin;
mein Jesu, laß mich nun forthin
das Leben nicht verlieren.
5 Du bist mein allerschönstes Kleid,
mein Zierrath, mein Geschmeide;
du schmück'st mich mit Gerechtigkeit,
gleich als mit reiner Seide;
Ach gieb, daß ich die schnöde Pracht,
damit die Welt sich herrlich macht,
als mir verderblich meide.
6 Du bist mein treuer Seelenhirt,
und selber auch die Weide;
du hast mich, da ich war verirrt,
geholt mit großer Freude.
Ach, nim dein Schäflein wohl in Acht,
damit es weder Lift noch Macht
von deiner Heerde scheide.
7 Du bist mein holder Bräutigam,
dich will ich stets unfassen;
mein Hoherpriester und mein Lamm,
das sich hat schlachten lassen;
mein König. der mich ganz besitzt,
der mich mit seiner Allmacht schützt,
wenn mich viel Feinde hassen.
8 Was soll ich, Schönster, wohl von dir
noch weiter sagen können,
Ich will dich meine Liebsbegier,
mein ein und Alles nennen;
denn was ich will, das bist du mir.
Ach laß mein Herze für und für
von deiner Liebe brennen.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #145