1 Sei getreu in deinem Leiden,
lasse dich kein Ungemach
von der Liebe Jesu scheiden,
murre nicht mit Weh und Ach.
Denke, wie er manche Zeit
dir zu helfen war bereit,
da du ihm dein Herz verschlossen,
ob ihn das nicht hab verdrossen.
2 Sei getreu in deinem Glauben,
baue deiner Seelengrund
nicht auf zweifelhaste Schrauben;
sage den gewissen Bund,
so geschlossen in der Tauf,
deinem Gott nicht wieder auf;
fange an ein besser leben,
deinem Gott zum Dienst ergeben.
3 Sei getreu in deiner Liebe
gegen Gott, der dich geliebt;
an dem Nächsten Gutes übe,
ob er dich gleich hart betrübt.
Denke wie dein Heiland that,
als er Für die Feinde bat;
so mußt du verzeihen eben,
soll Gott anders dir vergeben.
4 Sei getreu in deinem Hoffen;
hilft Gott gleich nicht, wie du willt,
er hat bald ein Mittel troffen,
das dein Wünschen wir erfüllt.
Hoffe fest, Gott ist schon hier,
sein Herz bricht ihm gegen dir;
hoffe nur, Gott ist vorbanden,
Hoffnung macht dich nicht zu Schanden.
5 Sei getreu in Todesnöthen,
fechte frisch den letzten Zug:
sollt dich gleich der Herr auch töbten,
das ist ja der letzte Druck.
Wer da recht mit Jesu ringt,
und wie Jakob ihn bezwingt,
der gewißlich auch obsieget,
und die LebensKrone krieget.
6 Sei getreu bis an das Ende,
daure redlich aus den Kampf,
leidest du gleich harte Stände,
duldest du gleich manchen Dampf;
ist das Leiden dieser Zeit
doch nicht werth der Herrlichkeit,
so dir wird dein Jesus geben
dort in jenem Freudenleben.
7 Ei wohlan! so will ich leiden,
glauben, lieben, hoffen fest,
und getreu sein bis zum Scheiden,
weil mein Jesus nicht verläßt
den, der ihn beständig liebt,
und im Kreuze sich ergiebt.
Ihm befehl ich meine Sachen,
Jesus wird's zuletzt wohl machen.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #431