Von Gott will ich nicht lassen

Representative Text

1 Von Gott will ich nicht lassen,
denn er läßt nicht von mir,
führt mich durch alle Straßen,
da ich sonst irrte sehr.
Er reicht mir seine Hand,
den Abend und den Morgen
tut er mich wohl versorgen,
wo ich auch sei im Land.

2 Wenn sich der Menschen Hulde
und Wohltat all verkehrt,
so find't sich Gott gar balde,
sein Macht und Gnad bewährt.
Er hilft aus aller Not,
errett' von Sünd und Schanden,
von Ketten und von Banden,
und wenn's auch wär der Tod.

3 Auf ihn will ich vertrauen
in meiner schweren Zeit;
es kann mich nicht gereuen,
er wendet alles Leid.
Ihm sei es heimgestellt;
mein Leib, mein Seel, mein Leben
sei Gott dem Herrn ergeben;
er schaff's, wie's ihm gefällt!

4 Es tut ihm nichts gefallen,
denn was mir nützlich ist.
Er meint's gut mit uns allen,
schenkt uns den Herren Christ,
sein' eingebornen Sohn;
durch ihn er uns bescheret,
was Leib und Seel ernähret.
Lobt Gott im Himmelsthron!

5 Lobt ihn mit Herz und Munde,
welchs er uns beides schenkt;
das ist ein sel'ge Stunde,
darin man sein gedenkt;
denn sonst verdirbt all Zeit,
die wir zubringn auf Erden.
Wir sollen selig werden
und bleibn in Ewigkeit.

6 Auch wenn die Welt vergehet
mit ihrem Stolz und Pracht,
nicht Ehr noch Gut bestehet,
das vor ward groß geacht':
wir werden nach dem Tod
tief in die Erd begraben;
wenn wir geschlafen haben,
will uns erwecken Gott.

7 Obwohl ich hier schon dulde
viel Widerwärtigkeit,
wie ich auch wohl verschulde,
kommt doch die Ewigkeit,
ist aller Freuden voll,
die ohne alles Ende,
dieweil ich Christus kenne,
mir widerfahren soll.

8 Das ist des Vaters Wille,
der uns geschaffen hat.
Sein Sohn hat Guts die Fülle
erworben uns und Gnad.
Auch Gott der Heilig Geist
im Glauben uns regieret,
zum Reich der Himmel führet.
Ihm sei Lob, Ehr und Preis!

Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #365

Author: Ludwig Helmbold

Helmbold, Ludwig, son of Stephan Helmbold, woollen manufacturer at Muhlhausen, in Thuringia, was born at Mühlhausen, Jan. 13, 1532, and educated at Leipzig and Erfurt (B.A. in 1550). After two years' headmastership of the St. Mary's School at Mühlhausen, he returned to Erfurt, and remained in the University (M.A. 1554) as lecturer till his appointment in 1561 as conrector of the St. Augustine Gymnasium at Erfurt. When the University was reconstituted in 1565, after the dreadful pestilence in 1563-64, he was appointed dean of the Philosophical Faculty, and in 1566 had the honour of being crowned as a poet by the Emperor Maximilian II., but on account of his determined Protestantism he had to resign in 1570. Returning to Mühlhausen, he was… Go to person page >

Text Information

First Line: Von Gott will ich nicht lassen
Author: Ludwig Helmbold
Language: German
Notes: Polish translation: See "Nie puṡci Boga swego"
Copyright: Public Domain

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The Cyber Hymnal #13570
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