489. Ihr lieben Christen, freut euch nun

1 Ihr lieben Christen, freut euch nun,
blad wird erscheine Gottes Sohn,
der unser Bruder worden ist,
das ist der liebe Jesus Christ.

2 Der jüngste Tag ist nun nicht fern,
komm, Jesu Christe, lieber Herr!
kein Tag vergeht, wir warten Dein
und wollten gern bald bei Dir sein.

3 Verrathen ist der Wider-Christ,
sein' Heuchelei und arge List
sind affenbar und gar am Tag,
deß führt er täglich große Klag.

4 Du treuer Heiland Jesu Christ,
dieweil dei Zeit erfüllet ist,
die uns verkündigt Daniel,
drum komm lieber Immanuel.

5 Sanct Simeon wart't auch auf Dich,
und Deiner Zukunft freute sich,
er wurd' auch seiner Bitt' gewährt,
da Er sah', was sein herz begehrt.

6 Er spracht: Nun will ich sterben gern,
weil ich gesehn hab' meinen Herrn!
doch soll es nicht gestorben sein,
sondern im Friede fahr ich fein.

7 so warten wir nun auch der Stund,
und bitten Dich aus Herzens-Grund,
Du wollst nicht aussen bleiben lang,
und straf'n einmal die alte Schlang'.

8 Die alle Welt ermordet hat,
und kann nicht Lügens werden satt:
die namm, samt ihrer Laster-Schul
und wirf sie in den Schwefel-Pfuhl

9 Dein' lieben Kinder warten all',
wenn doch einmal die Welt zerfall',
und wenn des Teufels Reich zergeh',
und er in ew'gen Schanden steh'.

10 Er ist's, der Deinen Namen schänd't,
und der die armen Leut' verblend't;
der böse Geist sucht seinen Ruhm
und hindert, daß Dein Reich nicht komm'.

11 Was Du befiehlst, das lästert er
und tobt dawider gräulich sehr:
was uns beschert Dein' milde Hand,
das nähm' uns gern der Höllenbrand.

12 Der Satan hört nicht auf zu wehr'n,
das sich so wenig Leut' bekehrn;
er wend't die Leut von Deinem Wort,
und richtet an Haß, Neid und Mord.

13 Der Teufel brächt' uns gern zum Fall,
und wollt' uns gern verschlingen all',
er tracht't nach Leib, Seel', Gut und Ehr':
Herr Christ, dem rothen Drachen wehr.

14 Dei Welt kann nun nicht länger stehn,
ist schwach und alt, sie muß vergehn;
sie kracht an allen Orten sehr,
und kann die Last nicht tragen mehr.

15 Die Creatur nicht länger kann
der Eitelkeit sin unterthan,
und wollt' gern wieder werden frei
von's Türken Mord und Tyrannei.

16 Der Pabst hat sie so hart beschwert,
und alle gut' Ordnung verkehrt;
drum wär sie gern samt uns erlöst;
wir hoffen all' auf Deinen Trost.

17 Die alten Väter warten all',
wann Du erscheinst mit großem Schall,
mit aller lieben Engel-Schaar,
drauf warten wir manch hundert Jahr.

18 Ei lieber Herr, eil' zum Gericht,
laß sehn Dein herrlich's Angesicht,
das Wesen dir Dreieinigkeit:
das helf' uns Gott in Ewigkeit.

Text Information
First Line: Ihr lieben Christen, freut euch nun
Author: Dr. Eras. Alberus (1553)
Language: German
Publication Date: 1848
Topic: Gesänge Von der Auferstehung der Todten und Dem jüngsten Gerich; Songs of the Resurrection of the Dead and the Last Judgment
Notes: Mel. Vom Himmel hoc da komm ich her.
Tune Information
(No tune information)



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