449. Ich bin bey Gott in gnaden

1 Ich bin bey Gott in gnaden,
Durch Christi blut und tod,
Was kan mir endlich schaden?
Ich achte keine noth;
Ist Gott auf meiner seiten,
Wie er in wahrheit ist,
Denn mögen mich bestreiten
Des teufels mcaht und list.

2 Was wird mich können scheiden
Von Gottes lieb und treu?
Verfolgung, armuth, leiden
Und trübsal mancherley?
Laß schwerdt und blösse walten,
Man mag durch tausend pein
Mich für ein schlachtschaf halten,
Der sieg bleibt dennoch mein.

3 Mein Heil, das bis zum sterben
Mich brünstig hat geliebt,
Reißt mich aus dem verderben;
Nichts ist das mich betrübt:
Ich hab ein vest vertraun,
Ich bin der hoffnung voll,
Die weder machtnoch grauen
Mir ewig rauden soll:

4 Nichts, weder tod noch leben,
Ja, keiner engel macht,
Die sich in stolz erheben;
Kein fürstenthum noch pracht;
Nichts dessen, was zugegen,
Nichts, was die zukunft hegt,
Nichts, welches hochgelegen,
Nichts, was die tiefe trägt;

5 Noch sonst, was je erschaffen,
Von Gottes liebe mich
Soll scheiden oder raffen;
Denn diese gründet sich
Auf Jesu tod und sterben;
Ihn fleh ich gläubig an,
Der mich sein kind und erben,
Nicht lassen will noch kan.

Text Information
First Line: Ich bin bey Gott in gnaden
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Rechtfertigung und dem daher entstehenden Frieden; Justification and the Resulting Peace
Notes: Mel. O haupt voll blut und w.
Tune Information
(No tune information)



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