1 An wasserflüssen Babylon
Da sassen wir mit schmerzen,
Als wir gedachten an Zion,
Da weinten sir von herzen;
Es schwieg der harfen süsser klang;
Man hörte keinen lobgesang
Dort unter jenen weiden,
Die drinnen sind in ihrem land;
Da mußten wir viel schmach und schand
Von ihnen täglich leiden.
2 Wir spott der feind dort in uns drang,
Mir sollten in den banden,
Ihm singen Zions lobgesang
In eines fremden landen;
Doch nein, Jerusalem, du bist
Der ort, den mein herz nie vergißt;
Dich will ich stets erheben;
Eh'r klebt dem gaum die zunge an,
Bis ich von dir nicht reden kan;
In dir wünsch ich zu leben.
3 Gott, denk an Edoms grausamkeit
Da Zion werd verheeret,
Wie es zu deines volkes leid
Ward völlig ausgeleeret.
Gott stürze selber Babylon,
Vergilt du ihren spott und hohn;
Du mist dein Zion bauen:
Hilf daß wir dir zu aller zeit,
In aller unsrer traurigkeit
Allein und vest vertrauen.
Text Information | |
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First Line: | An wasserflüssen Babylon |
Language: | German |
Publication Date: | 1826 |
Topic: | Von der Klagen der Christlichen Kirche; Laments of the Christian Church |
Notes: | Public Domain. |