606. Wie flieht dahin der menschen zeit?

1 Wie flieht dahin der menschen zeit?
Wie eilet man zur ewigkeit,
Wie wenit denken an die stund
Von herzensgrund?
Wie schweigt hievon der träge mund.

2 Das leben ist gleich wie ein traum,
Ein nichtes werther wasserschaum,
Im augenblick es bald vergeht,
Und nicht besieht:
Gleichwie ihr dieses täglich seht.

3 Nur du, Jehova, bleibets mir,
Das, was du bist, ich traue dir,
Laß berg und hügel fallen hin,
Mir ists gewinn,
Wenn ich allein bey Jesus bin.

4 So lang ich in der hütte wohn,
So lebre mich, o Gottes-Sohn!
Gib, daß ich zähle meine tag,
Und munter wach,
Daß, eh ich sterb, ich steben mag.

5 Was hilft die welt in letzter noth?
Lust, ehr und reichthum in dem tod?
O mensch, du laufst dem schatten zu,
Bedenk es nu,
Du kommst sonst nicht zur wahren ruh.

6 Weg eitelkeit, der narren lust;
Mir ist das höchste gut bewußt,
Das such ich nur, das bliebet mir:
O mein begier!
Herr Jesu, zieh mein herz zu dir.

7 Was wird das seyn, wann ich dich feh,
Und bald vor deinem throne steh?
Du unterdessen lehre mich,
Daß stetig ich
Mit klugem herzen suche dich.

Text Information
First Line: Wie flieht dahin der menschen zeit?
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: Vom Tode und der Auserstehung; Death and Resurrection
Notes: Mel. Nun ist es alles woll g.
Tune Information
(No tune information)



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