1 Alle Menschen müssen sterben,
alles Fleisch vergeht wie Heu:
was da lebet, muß verderben,
soll es anders werden neu.
Dieser Leib der muß verwesen,
wenn er anders soll genesen
der so großen Herrlichkeit,
die den Frommen ist bereit.
2 Drum so will ich dieses Leben,
wann es meinem Gott beliebt,
auch ganz willig von mir geben,
bin darüber nicht betrübt;
denn in meines Jesu Wunden
hab' ich nun Erlösung funden,
und mein Trost in Todesnot
ist des Herren Jesu Tod.
3 Jesus ist für mich gestorben,
und sein Tod ist mein Gewinn;
er hat mir das Heil erworben,
drum fahr' ich mit Freuden hin,
hin aus diesem Weltgetümmel,
in den schönen Gotteshimmel,
da ich werde allezeit
schauen die Dreieinigkeit.
4 Da wird sein das Freudenleben,
da viel tausend Seelen schon,
sind mit Himmelsglanz umgeben,
dienen da vor Gottes Thron,
da die Seraphinen prangen
und das hohe Lied anfangen:
Heilig, heilig, heilig heißt
Gott der Vater, Sohn und Geist.
5 Da die Patriarchen wohnen,
die Propheten allzumal,
wo auf ihren Ehrenthronen
Sitzet die gezwölfte Zahl,
wo in so viel tausend Jahren
alle Frommen hingefahren,
da wir unserm Gott zu Ehr'n
ewig Hallelujah hör'n.
6 O Jerusalem, du Schöne,
ach, wie helle glänzest du!
Ach, wie lieblich Lobgetöne
hört man da in sanfter Ruh'!
O der großen Freud' und Wonne!
Jetzund gehet auf die Sonne,
jetzund gehet an der Tag,
der kein Ende nehmen mag.
7 Ach, ich habe schon erblicket
diese große Herrlichkeit!
Jetzund werd' ich schön geschmücket
und dem weißen Himmelskleid
und der güldnen Ehrenkrone
stehe da vor Gottes Throne,
schaue solche Freude an,
die kein Ende nehmen kann.
Source: Kleines Gesang- und Gebetbuch #63
First Line: | Alle Menschen müssen sterben |
Author: | Johann Georg Albinus (1652) |
Language: | German |
Notes: | Swahili translation: See "Watu wote yawapasa" |
Copyright: | Public Domain |
i. Alle Menschen müssen sterben. [For the Dying.] This hymn, which Koch, iii. 397, calls "his best known hymn, and a pearl in the Evangelical Treasury of Song," was written for the funeral of Paul von Henssberg, a Leipzig merchant, and was thus sung, from broadsheets, June 1, 1652. It was given in Niedling's Wasserquelle, Altenburg, 1663, and gradually came into universal use, passing through Freylinghausen's Gesang-Buch, 1704, into most subsequent collections, as in the Unverfalscher Liedersegen, 1851, No. 804, in 8 stanzas of 8 lines. It was a great favourite of P. J. Spener, who sang it regularly on Sunday afternoons; of J. F. Hochstetter, Prelate of Murrhardt, and many others (Koch, viii. 628-631).
In the Blatter fur Hymnologie, 1884, pp. 55-58, the text is quoted in full from the original broadsheet [Ducal Library, Gotha], the title of which ends "Mit seiner Poesie und Musickerweisen wollen Johannes Rosenmuller." Rosenmuller is not, however, known as a hymnwriter, and this statement is hardly sufficient to overthrow the traditional ascription to Albinus.
-John Julian, Dictionary of Hymnology (1907)