1 Auf! auf! mein geist! erhebe dich zum himmel,
Weich von dem unbeständigen getümmel,
Dadurch die welt ihr blindes volk betrübt:
Ich habe nun vom himmels-manna gessen,
Bin an des guten hirten tisch gesessen.
Der alte feind zu meinen süssen liegt.
2 Was frag ich nun nach here, lust und schötzen?
Ein lebens-strohm der kan mich gnug ergetzen;
Der durst ist hin, wie bin ich so erquickt!
Nun wird die seel ist wollust fetter werden,
Den vorschmack hab ich schon auf dieser erden;
Doch mache mich, o Jesu, mehr geschickt.
3 Gebiet, als Herr, dem theur-erkauften kinde!
Gib, das ich kraft in dir als könig finde,
Sey mein prophet, so werd ich Gott gelehrt.
Bist du mein haupt, dann hab ich dich zum führer;
Bist du mein mann, so bist du mein getierer,
Als hoherpriester ist dein opfer werth.
4 Was will ich mehr ls diesen himmels-fürsten?
Mich wird hinfort in ewigkeit nicht dürsten,
Weil der mich tränkt, der selbst das leben ist.
Kein hunger wird die seele jemalx pressen,
Weil mir ein theil vom manna zugemessen,
Das du allein, o süsser Jesu, bist.
5 Ich lebe nun, und will mich Gott ergeben,
Doch nicht ich, sondern, Christus ist mein leben,
So lebe dann in mir, o Gottes Sohn!
Ic bein gewiß, daß droben und auf erden
Barmherzigkeit und güte solgen werden
Als ein durchs blut des lamms erworbner lohn.
Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #210