Auf, ihr meine Geister

Auf, ihr meine Geister

Author: Joachim Neander
Published in 8 hymnals

Representative Text

1 Auf ihr meine geister,
Werd't dem fleische meister,
Schwinget euch hinauf!
Greift des Vaters hände,
R¨¨ffet sie ohn ende,
Hemmt des zornes lauf.

2 Zwar ich habs verdienet,
Daß Gott unverföhner
Mich noch mehr verließ,
Daß er härter schlüge,
Und mich nicht mehr trüge;
Sondern gar verstieß.

3 Ich hab nicht erwogen,
Wie er mich gezogen,
Und zu sich gebracht;
Seine wunder-wege,
Und die vater-schläge
Hab ich nicht geacht.

4 Nun der sünden menge
Mich in diese enge
Hat gebracht, was rath?
Soll ich denn verzagen?
Lieber will ichs wagen
Auf des höchsten gnad.

5 Herr! in deinen aremen
Findt sich noch erbarmen,
Wer hilft mir hinein?
Jesu, emin erretter!
Sey du mein vertreter,
Weils gewagt muß seyn.

6 Gott! ich hatl ja stille,
Es gescheh dein wille,
Ach, vergiß der rach;
Gib, daß ich gelassen
Dis creutz mag umfassen,
Und dir tragen nach.

7 Wilst du weiter schlagen,
Ich wills gerne tragen,
Schlag hier, schon' nur dort,
Gerne will ich büssen,
Und zu deinen füssen
Liegen fort und fort.

8 Wollest nur indessen
Meiner sünd vergessen,
Richten mich empor,
Denken ans versprechen
Und doch nicht zerbrechen
Das zerstoßne rohr.

9 Was mein herz verlange,
Wies von dir abhange,
Ist dir ja bekant:
O du treuer leiter!
Führe mich non weiter
An der gnaden-hand.

10 Zeid mir deine wege,
Und der wahrheit stege,
Daß ich munter treu,
Immer weiter gebt,
Nimmer stille stehe,
Bis ich gänzlich neu.

11 Bös und gut gerüchte,
Otteren-gezüchte
Lenk mich nicht ab,
Was sonst schreckt, vertreibe,
Mache daß ich bleibe
Treu bis in mein grab.

12 Dafür will ich danken,
Wann mich nichts zum wanken
Bringt in meiner pflicht;
Alle deine wege,
Sind gut, auch die schlägel;
Herr, ich laß dich nicht.



Source: Erbauliche Lieder-Sammlung: zum gottestdienstlichen Gebrauch in den Vereinigten Evangelische-Lutherischen Gemeinen in Pennsylvanien und den benachbarten Staaten (Die Achte verm. ... Aufl.) #386

Author: Joachim Neander

Neander, Joachim, was born at Bremen, in 1650, as the eldest child of the marriage of Johann Joachim Neander and Catharina Knipping, which took place on Sept. 18, 1649, the father being then master of the Third Form in the Paedagogium at Bremen. The family name was originally Neumann (Newman) or Niemann, but the grandfather of the poet had assumed the Greek form of the name, i.e. Neander. After passing through the Paedagogium he entered himself as a student at the Gymnasium illustre (Academic Gymnasium) of Bremen in Oct. 1666. German student life in the 17th century was anything but refined, and Neander seems to have been as riotous and as fond of questionable pleasures as most of his fellows. In July 1670, Theodore Under-Eyck came to Breme… Go to person page >

Text Information

First Line: Auf, ihr meine Geister
Author: Joachim Neander
Language: German
Copyright: Public Domain

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