1 Erhalt uns deine Lehre,
Herr, zu der letzten Zeit,
erhalt dein Reich, vermehre
dein edle Christenheit;
erhalt standhaften Glauben,
der Hoffnung Leitsternstrahl;
laß uns dein Wort nicht rauben
in diesem Jammerthal.
2 Erhalt dein Ehr und wehre
dem, der dir widerspricht,
erleucht, Herr, und bekehre,
allwissend ewig Licht,
was dich bisher nicht kennet,
entdecke doch der Welt
(der du das Licht genennet),
was einig dir gefällt.
3 Erhalt, was du gebauet
und durch dein Blut erkauft,
was du dir hast vertrauet,
die Kirch, auf welch anlauft
der grimme Sturm des Drachen,
sei du ihr Schutz und Wall,
daß, ob die Welt will krachen,
sie nimmermehr verfall.
4 Erhalt, Herr, deine Schafe,
der grimme Wolf kömmt an;
erwach aus deinem Schlafe,
weil Niemand retten kann
ohn dich, du großer Hirte.
Leit uns auf gute Weid,
treib, nähr, erfreu, bewirthe
uns in der wüsten Haid.
5 Erhalt uns, Herr, dein Erbe,
dein werthes Heiligthum;
zerreiß, zerschmeiß, verderbe
was wider deinen Ruhm.
Laß dein Gesetz uns führen,
gönn uns dein Himmelbrod,
laß deinen Schmuck uns zieren,
heil uns durch deinen Tod.
6 Erhalt und laß uns hören
dein Wort, das selig macht,
den Spiegel deiner Ehren,
das Licht in dieser Nacht;
daß dieser Brunn uns tränke,
der Himmelsthau uns netz,
daß diese Richtschnur lenke,
der Honigseim ergötz.
7 Erhalt in Sturm und Wellen
dein Häuflein, laß doch nicht
uns Wind und Wetter fällen,
steur selbst dein Schiff und richt
den Lauf, daß wir erreichen,
die Anfurt, nach der Zeit
und hilf uns Segel streichen
in selger Ewigkeit.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #241