1 Frühmorgens, da die Sonn aufgeht,
mein Heiland Christus aufersteht.
Vertrieben ist der Sünden Nacht,
Licht, Heil und Leben wiederbracht,
Halleluja.
2 Wenn ich des Nachts oft lieg in Not,
verschlossen, gleich als wär ich tot,
läßt du mir früh die Gnadensonn
aufgehn: nach Trauren Freud und Wonn,
Halleluja.
3 Nicht mehr als nur drei Tage lang
mein Heiland bleibt ins Todes Zwang;
am dritten Tag durchs Grab er dringt,
mit Ehr seine Siegesfähnlein schwingt.
Halleluja.
4 Jetzt ist der Tag, da mich die Welt
mit Schmach am Kreuz gefangen hält;
drauf folgt der Sabbat in dem Grab,
darin ich Ruh und Frieden hab.
Halleluja.
5 In kurzem wach ich fröhlich auf,
mein Ostertag ist schon im Lauf;
ich wach auf durch des Herren Stimm,
veracht den Tod mit seinem Grimm.
Halleluja.
6 Am Kreuz läßt Christus öffentlich
vor allem Volke töten sich;
da er durchs Todes Kerker bricht,
läßt er's die Menschen sehen nicht.
Halleluja.
7 Sein Reich ist nicht von dieser Welt,
kein groß Gepräng ihm hier gefällt,
Was schlecht und niedrig geht herein,
soll ihm das Allerliebste sein,
Halleluja.
8 Hier ist noch nicht ganz kundgemacht,
was er aus seinem Grab gebracht,
der große Schatz, die reiche Beut,
drauf sich ein Christ so herzlich freut.
Halleluja.
9 Der Jüngste Tag wird's zeigen an,
was er für Thaten hat getan,
wie er der Schlangen Kopf zerknicht,
die Höll zerstört, den Tod erdrückt.
Halleluja.
10 Da werd ich Christi Herrlichkeit
anschauen ewig voller Freud,
ich werde sehn, wie alle Feind
zur Höllenpein gestürzet seind.
Halleluja.
11 O Wunder groß, o starker Held!
Wo ist ein Feind, den er nicht fällt?
Kein Angststein liegt so schwer auf mir,
er wälzt ihn von des Herzens Tür.
Halleluja.
12 Wie tief Kreuz, Trübsal ist oder Pein:
mein Heiland greift allmächtig drein,
führt mich heraus mit seiner Hand.
Wer mich will halten, wird zuschand'.
Halleluja.
13 Lebt Christus, was bin ich betrübt?
Ich weiß, daß er mich herzlich liebt;
wenn mir gleich alle Welt stürb ab,
g'nug, daß ich Christum bei mir hab.
Halleluja.
14 Mein Herz darf nicht entsetzen sich,
Gott und die Engel lieben mich;
die Freude, die mir ist bereit',
vertreibet Furcht und Traurigkeit.
Halleluja.
15 Für diesen Trost, o großer Held,
Herr Jesu, dankt dir alle Welt.
Dort wollen wir mit durch größern Fleiß
erheben deinen Ruhm und Preis.
Halleluja.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #111