1 Gott, der du wahrhaftig bist
und aus dessen Herz und Munde
lauter Gnad und Wahrheit fließt,
daß ich auch auf diesem Grunde
felsenfeste bauen kann,
frische mich zur Wahrheit an.
2 Dieses Wort bleibt immer wahr:
Wer sich einen Christen nennet,
und nicht frei und offenbar
vor den Menschen dich bekennet,
den bekennet auch dein Sohn
nicht vor deinem Gnadenthron.
3 Unter seines Kreuzes Fahn
hab ich einmal nun geschworen,
hält mein Glaube sich nicht dran,
ist die Krone schon verloren;
so laß Jesum nur allein
meines Mundes Losung sein.
4 Ist mein Fleisch und Blut verzagt,
will die Welt die Zunge binden,
werd ich hin und her gejagt,
wie ein leichtes Rohr von Winden,
wenn Verfolgung auf mich stoßt,
ach, so mache mich getrost.
5 Fordert man von mir den Grund
dessen, das ich hoff und gläube,
öffne selbsten meinen Mund,
daß er bei der Wahrheit bleibe,
und ein gut Bekenntniß thut;
gieb dazu mir Kraft und muth.
6. David glaubt und redet auch,
beides muß beisammen stehen,
das ist wahrer Christen Brauch,
die nicht Heuchelei begehen,
und vor der behüte mich,
heucheln ladet Zorn auf sich.
7 Du wollst mir die Kraft verleihn,
daß ich lebe, wie ich gläube,
dieses wird ein Zeugniß sein,
daß ich stets in Christo bleibe,
der, als ein getreuer Hirt,
mich, sein Schäflein, kennen wird.
8 Laß mcih, bis an meinen Tod
meinen Jesum recht bekennen,
und mich in der letzten Noth
seines Leibes Gliedmaaß nennen;
leb und sterb ich nur auf ihn,
weiß ich, daß ich selig bin.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #482