1 Herr, deine allmacht reicht so weit,
Als selbst dein wesen reichet:
Nichts ist, das deiner herrlichkeit
Und deinen thaten gleichet.
Es iest kein ding so groß und schwer,
Das dir zu thun nicht möglich wär.
2 Du sprichst; und auf dein mächtigs wort
Fällt alles dir zu füssen:
Du Führest deinen anschlag fort
Bey allen hindernissen;
Du winkst; so stehet eilend da,
Was vorher noch kein auge sah.
3 Du hast dieß grosse weltgebäu
Allmächtig aufgeführet;
Und erd und himmel zeugt, es sey
Dein arm, der sie regieret.
Dein wort, das sie geschaffen hat,
Ist ihnen an der pfeiler statt.
4 Die menge vieler wunder zeigt,
Daß, Schöpfer, dein vermögen
Welt über die gesetze steigt,
Die die natur bewegen.
Du bleibst ihr Herr; und ihren lauf
Hebst du nach weiser willkühr auf.
5 Was für ein wunder deiner macht
Wird unser aug einst sehen,
Wenn nach der langen grabesnacht
Die todten auferstehen;
Wenn du von unserm staub den rest
Zu neuen körpern werde läß'st.
6 Almächt'ger! mein erstaunter geist
Wirft sich vor dir darnieder.
Die ohnmacht, wie du selber weißt,
Umgiebt noch meine glieder.
Mach mich zum zeugen deiner kraft,
Die aus dem tode leben schaft.
7 Ach! zünd in mir den glauben an,
Der sich auf dich verlasse.
Ist erwas, das ich fürchten kan,
Wenn ich dich, Herr, umfasse!
Nun, Gott, ich traue deiner kraft,
Die alles kan und alles schaft.
First Line: | Herr, deine Allmacht reicht so weit |
Author: | Johann J. Rambach |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |