1 Herr! du erforschest mich,
Dir bin ich nie verborgen;
Du kennst mein ganzes Thun,
Siehst alle meine sorgen.
Was meine Seele denkt,
War dir bereits bekannt,
Eh' der gedanke noch
In meiner feel entstand.
2 Nie spricht mein Mund ein wort,
Das du, O Herr! nicht wissest.
Du schaffest, was ich thu';
Du ordnest, du beschliessest,
Was mir begegnen soll.
Erstaunt seh' ich auf dich;
Wie groß ist dein verstand,
Wie wunderbar für mich.
3 Wohin, wohin soll ich
Vor deinem Geiste fliehen?
Un welchen oft kann ich
Mich deinem aug' entziehen?
Führ' ich zum Himmel auf:
So bist du Höchster! da;
Führ ich zur tief' hinab;
Auch hier bist du mir nah!
4 Nähm; ich auch,
schnell zu fliehn,
Die sittige vom morgen:
Selbst an dem fernsten Meer
Bleib ich hier auch gleich
Den menschen unbekannt:
Gott! so umschlösse mich
Doch deiner Allmacht hand.
5 Wollt' ich in Finsternis
Mich deinem aug' entziehen;
So sucht' ich doch umsonst
Auch da dir zu entfliehen.
Denn auch die Finsternis
Ist vor dir helles licht;
Die nacht glänzt wie der tag,
Vor deinem Angesicht.
6 Im Mutterliebe schon
War ich von dir umgeben,
Von dir gebildet, Gott!
Von dir geführt in's leben.
Ich danke dir, daß du
Mich wunderbar gemacht,
Und meiner, eh' ich war,
Schon väterlich gedacht.
7 Du kanntest mein Gebein,
Eh' ich ans licht gekommen,
Da ich im dunkeln erst
Die Bildung angenommen;
Dein Auge sah mich schon,
Eh' ich bereitet war,
Und meiner tage lauf
War dir schon offenbar.
8 Was für Erkenntnisse,
Für köstliche Gedanken!
Unzahlbar sind sie mir;
Denn sie sind ohne Schranken.
Mit Ehrfurcht will ich stets
Auf dich, mein Schöpfer feh'n,
Dir folgen und dein lob,
So gut ich kann, erhöh'n.
9 Erforsche mich, mein Gott!
Und prüfe, wie ochs meine,
Ob ich rechtschaffen bin,
Wie ich von auffen scheine.
Sieh, ob mein fuß vielleicht
Sich einem Irrweg naht,
Und leite meinen gang
Auf ebnen, sichern Pfad.
Source: Das Gemeinschaftliche Gesangbuch: zum gottesdienstlichen Gebrauch der Lutherischen und Reformirten Gemeinden in Nord-America. (1st.. Aufl) #12
Cramer, Johann Andreas, born Jan. 27, 1723, at Jönstadt or Johann-Georgen-Stadt, in the Saxon Harz, where his father was pastor. After studying at the University of Leipzig, where he graduated M.A. in 1745, he was in 1748 appointed preacher at Crellwitz, near Lützen, and in 1750 Court Preacher and member of the Consistory at Quedlinburg. Four years later he became German Court Preacher to King Frederick V. of Denmark, at Copenhagen. There he obtained great fame as a preacher and teacher; and was appointed in 1765 Professor of Theology in the University. But after the accession of Charles VII., in 1766, the free-thinking party in the State gradually gained the ascendancy, and procured his removal; whereupon he was appointed, in 1771, Super… Go to person page >| First Line: | Herr! du erforschest mich, Dir bin ich nie verborgen |
| Author: | Elieser Gottlieb Küster |
| Author (attributed to): | S. C. G. Küster |
| Author (attributed to): | Johann Andreas Cramer |
| Language: | German |
| Copyright: | Public Domain |
My Starred Hymns