1 Mir ist Erbarmung wiederfahren,
Erbarmung, deren ich nicht werth;
das zählt ich zu dem Wunderbaren,
meine stolzes Herz hat's nie begehrt.
Nun weiß ich das und bin erfreut
und rühme die Barmherzigkeit!
2 Ich hatte Gottes Zorn verdienet,
und soll bei Gott in Gnaden sein;
er hat mich mit sich selbst versühnet
und macht durch's Blut des Sohn's mich rein.
Warum? ich war ja Gottes Feind!–
Erbarmung hat's so treu gemeint!
3 Das muß ich dir, mein Gott, bekennen,
das rühm ich, wenn ein Mensch mich fragt;
ich kann es nur Erbarmung nennen,
so ist meine ganzes Herz gesagt.
Ich beuge mich und bin erfreut
und rühme die Barmherizigkeit.
4 Dies laß ich kein Geschöpf mir rauben,
dies soll mein einzig Rühmen sein;
auf dies Erbarmen will ich glauben,
auf diese bet ich auch allein,
auf dieses duld ich in der Noth,
auf dieses hoff ich noch im Tod.
5 Gott, der du reich bist an Erbarmen,
nimm dein Erbarmen nicht von mir
und führe durch den Tod mich Armen
durch meines Heilands Tod zu dir;
da bin ich ewig hoch erfreut
und rühme die Barmherzigkiet.
Text Information | |
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First Line: | Mir ist Erbarmung wiederfahren |
Author: | Ph. Fr. Hiller, 1609-1769 |
Language: | German |
Publication Date: | 1872 |
Topic: | Glaubenslieder; Faith Songs |
Notes: | Now Public Domain. Mel. Wer nur den lieben Gott. |