680. Wend ab deinen Zorn, lieber Gott, in gnaden

1 Wend ab deinen zorn, lieber Gott, in gnaden,
Und laß nicht wüthen deine blut'gen ruthen,
Richt uns nicht streng nach unsern missethaten,
Sondern nach güte!

2 Denn so du woltest nach verdienste strafen,
Wer könte deinen grimm und zorn ertragen?
All's müßt vergehen, was du hast geschaffen,
Vor deinen plagen.

3 Vergib, Herr, gnädig unsre grosse schulde,
Laß über das recht deine gnade walten:
Denn du pflegst zu schonen nach grosser hulde,
Uns zu erhalten.

4 Sind wir doch arme würmlein, staub und erden,
Mit erbsünd, schwachheit, noth und tod beladen;
Warum sollen wir gar zu nichte werden
Im zorn, ohn gnaden?

5 Sieh an dein's Sohnes creuyz und bitter leiden,
Der uns erlöset hat mit seinem blute,
Und eröffnen lassen sein herz und seiten,
Der welt zu gute.

6 Darum, o Vater! laß uns nicht verderben,
Dein' gnad und Geist durch Christum wollst uns geben,
Mach uns samt ihm des himmelreiches erben,
Mit dir zu leben.

Text Information
First Line: Wend ab deinen Zorn, lieber Gott, in gnaden
Language: German
Publication Date: 1826
Topic: In gemeiner Noth; In Distress
Notes: Mel. Herzliebster Jesu was.
Tune Information
(No tune information)



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