Hymnal: KGUG1940 #15 (1940) Lyrics: 1 Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld
der Welt und ihrer Kinder;
es geht und büßet in Geduld
die Sünden aller Sünder;
es geht dahin, wird matt und krank,
ergibt sich auf die Würgebank,
verzeiht sich aller Freuden;
es nimmet an Schmach, Hohn und Spott,
Angst, Wunden, Striemen, Kreuz und Tod
und spricht: Ich will's gern leiden.
2 Das Lämmlein ist der große Freund
und Heiland meiner Seelen,
den, den hat Gott zum Sündenfeind
und Sühner wollen wählen.
Geh hin, mein Kind, und nimm dich an
der Kinder, die ich ausgetan
zur Straf' und Zornesruten.
Die Straf' ist schwer, der Zorn ist groß,
du kanst und sollst sie machen los
durch Sterben und durch Bluten.
3 Ja, Vater, ja, von Herzensgrund,
leg' auf, ich will dir's tragen;
mein Wollen hängt an deinem Mund,
mein Wirken ist dein Sagen.
O Wunderlieb', o Liebesmacht,
du kannst, was nie kein Mensch gedacht,
Gott seinen Sohn abzwingen.
O Liebe, Liebe, du bist stark,
du streckest den ins Grab uns Sarg,
vor dem die Felsen springen!
4 Du marterst ihn am Kreuzesstamm
mit Nägeln und mit Spießen,
du schlachtest ihn als wie ein Lamm,
machst Herz und Adern fließen,
das Herze mit der Seufzer Kraft,
die Adern mit dem edlen Saft
des purpurroten Blutes.
O süßes Lamm, was soll ich dir
erweisen dafür, daß du mir
erzeigest so viel Gutes?
5 Mein' Lebetage will ich dich
aus meinem Sinn nicht lassen,
dich will ich stets gleichwie du mich,
mit Liebesarmen fassen.
Du sollst sein meines Herzens Licht,
und wann mein Herz in Stücke bricht,
sollst du mein Herze bleiben.
Ich will mich dir, mein höchster Ruhm,
hiermit zu deinem Eigentum
beständiglich verschreiben.
10 Wenn endlich ich soll treten ein
in deines Reiches Freuden,
so soll dies Blut mein Purpur sein,
ich will mich darein kleiden.
Es soll seyn meines Hauptes Kron',
in welcher ich will vor den Thron
des höchsten Vaters gehen,
und dir, dem er mich anvertraut,
als eine wohlgeschmückte Braut,
an deiner Seite stehen. Languages: German
Ein Lämmlein geht und trägt die Schuld