1 O Traurigkeit,
o Herzeleid!
Ist das nicht zu beklagen?
Gott des Vaters einig Kind,
wird ins Grab getragen.
2 O große Noth!
Gott selbst liegt tot,
am Kreuz ist er gestorben,
hat dadurch das Himmelreich
uns aus Lieb' erworben.
3 O Menschenkind,
nur deine Sünd'
hat dieses angerichtet,
da du durch die Missetat
warest ganz vernichtet.
4 Dein Bräutigam,
das Gotteslamm,
liegt hier mit Blut beflossen,
welches er ganz mildiglich
hat für dich vergossen.
5 O süßer Mund.
o Glaubensgrund,
wie bist du doch zerschlagen!
Alles, was auf Erden lebt,
muß dich ja beklagen.
6 O lieblich Bild,
schön, zart und mild.
du Söhnlein der Jungfrauen,
niemand kann dein heißes Blut
sonder Reu' anschauen!
7 O selig ist,
zu jeder Frist,
der dieses recht bedenket,
wie der Herr der Herrlichkeit
wird ins Grab gesenket!
8 O Jesu, du,
mein' Hilf' und Ruh',
ich bitte dich mit Tränen:
Hilf, daß ich mich bis ins Grab
nach dir möge sehnen!
Text Information | |
---|---|
First Line: | O Traurigkeit, o Herzeleid! |
Author: | Johann Rist, 1607-1667 |
Language: | German |
Publication Date: | 1940 |
Source: | Str. 1 Würzberger Gesangbuch, 1638 |
Notes: | Mel. O Traurigkeit, o Herzeleid |