1 Mein erst Gefühl sei Preis und Dank,
erheb ihn, meine Seele!
Der Herr hört deinen Lobgesang;
lobsing ihm, meine Seele!
2 Mich selbst zu schützen ohne Macht,
lag ich und schlief im Frieden.
Wer schafft die Sicherheit der Nacht
und Ruhe für die Müden?
3 Du bist es, Herr und Gott der Welt,
und dein ist unser Leben;
du bist es, der es uns erhält
und mir’s jetzt neu gegeben.
4 Gelobet seist du, Gott der Macht,
gelobt sei deine Treue,
daß ich nach einer sanften Nacht
mich dieses Tags erfreue.
5 Laß deinen Segen auf mir ruhn,
mich deine Wege wallen,
und lehre du mich selber tun
nach deinem Wohlgefallen.
6 Nimm meines Lebens gnädig wahr,
auf dich hofft meine Seele;
sei mir ein Retter in Gefahr,
ein Vater, wenn ich fehle.
7 Gib mir ein Herz voll Zuversicht,
erfüllt mit Lieb und Ruhe,
ein weises Herz, das seine Pflicht
erkenn und willig tue:
8 daß ich als ein getreuer Knecht
nach deinem Reiche strebe,
gottselig, züchtig und gerecht
durch deine Gnade lebe;
9 daß ich, dem Nächsten beizustehn,
nie Fleiß und Arbeit scheue,
mich gern an andrer Wohlergehn
und ihrer Tugend freue;
10 daß ich das Glück der Lebenszeit
in deiner Furcht genieße
und meinen Lauf mit Freudigkeit,
wenn du es willst, beschließe.
Source: Antwort Finden in alten und neuen Liedern, in Worten zum Nachdenken und Beten: evangelisches Gesangbuch (Bayern, Mitteldeutschland, Thüringen) #451