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1 O süßer Stand, o selig Leben,
das aus der wahren Einfalt quillt,
wenn sich ein Herz Gott so ergeben,
daß Christi Sinn es ganz erfültt;
wenn sich der Geist, nach Christi Bilde,
in Licht und Recht hat aufgericht't,
und unter solchem klaren Schilde
durch alle falsche Höhen bricht.
2 Was andern schön und lieblich scheinet,
ist solchem Herzen Kinderspiel;
was mancher für unschuldig meinet,
Ist solchem Herzen schon zu viel.
Warum? Es gilt der Welt absagen,
hier heißt's: rührt kein Unreines an;
das Kleinod läßt sich nicht erjagen,
es sei denn Alles abgethan.
3 Die Himmelskost schmeckt viel zu süsse
dem Herzen, das in Jesu lebt.
die Braut bewahrt Haupt, Herz und Füße;
und wo ihr etwas noch anklebt,
das zu dem Glanz der Welt gehöret,
das ist ihr lauter Höllenpein,
und wo sie recht in Gott einkehret,
da macht sie sich von Allem rein.
4 Die Einfalt Christi schleißt die Seele
vor allem Weltgetümmel zu;
da sucht sie in der dunkein Höhle,
in Horeb, Gott Und ihre Ruh;
wenn sich das Heuchelvolk in Lüsten
der Welt und ihrer Eitelkeit,
auch wohl bei gutem Schein will brüsten,
fühlt jene Kampf und harten Streit.
5 Die Einfalt weiß von keiner Zierde,
als die im Blute Christi liegt;
die reine Himmlische Begierde
hat solche Thorheit schon besiegt;
an einem reinen Gotteskinde
glänzt Gottes Name schön und rein;
wie könnt es denn vom eitlen Winde
der Welt noch eingenommen sein?
6 Von Sorgen, Noth und allen Plagen,
damit die Welt sich selbst anficht,
vom Neid, damit sich andre tragen,
weiß Christi Sinn und Einfalt nicht,
den Schatz den sie im Herzen heget,
behält sie wider allen Neid;
ist Jemand der Lust dazu träget,
das macht ihr lauter Herzensfreud.
7 O schönes Bild, ein Herz zu schauen,
das sich mit Christi Einfalt schmückt!
Geht hin, ihr thörichten Jungfrauen,
harrt nur bis euch die Nacht berückt.
Was sind die Lampen sonder Oele?
Schein ohn Einfalt und Christi Sinn.
Sucht doch was Bessers für die Seele,
und gebt der Welt das Ihre hin.
8 Ach Jesu, drücke meinem Herzen
den Sinn der lantern Einfalt ein:
reiß aus, obschon mit tausend Schmerzen,
der Welt ihr Wesen, Tand und Schein;
des alten Drachen Bild und Zeichen
trag ich nicht mehr, drum laß mich nur
der Einfalt Zier und Schmuck erreichen,
das ist die neue Creatur.
Source: Evang.-Lutherisches Gesangbuch #499
First Line: | O süßer Stand, o selig Leben |
Author: | Johann Joseph Winckler |
Language: | German |
Copyright: | Public Domain |