16. Auf, auf, ihr reichsgenossen!

1 Auf, auf, ihr reichsgenossen,
Eu'r könig kömmt heran:
Empfanget unverdrossen
Den grossen wunder-mann:
Ihr Christen geht herfür,
Laßt uns für allen dingen,
Im hosianna fingen,
Mit heiliger begier.

2 Auf, ihr betrübte herzen!
Der König ist gar nah:
Hinweg, all angst und schmerzen,
Der helfer ist schon da.
Seht, wie so mancher ort
Höchtröstlich ist zu nennen,
Da wir ihn finden können
Im nachtmahl, tauf und wort.

3 Auf, auf, ihr vielgeplagte!
Der König ist nicht fern,
Seyd frölich, ihr verzagte!
Dort kömmt der morgenstern,
Der Herr will in der noth
Mit reichem trost euch speisen:
Er wird euch hülf erweisen:
Ja dämpfen gar den tod.

4 Nun hört ihr frechen sünder!
Der König merket drauf
Wenn ihr verlorne kinder,
In vollem laster-lauf,
Auf arges seid bedacht,
Und thut es ohne sorgen:
Gar nichts ist ihm verborgen,
Er gibt auf alles acht.

5 Seyd fromm, ihr unterthanen!
Der König ist gerecht:
Laßt uns den weg ihm bahnen,
Und machen alles schlecht.
Fürwahr, er meynt es gut!
Drum lasset uns die plagen,
Welch er uns schickt: ertragen,
Mit unerschrocknem muth.

6 Und wann gleich krieg und flammen
Uns alles rauben hin;
Geduld! weil ihm zusammen
Gehört doch der gewinn.
Wann gleich ein früher tod
Die lieben uns genommen,
Wolan, so find sie kommen,
Ins leben aus der noth.

7 Frisch auf in Gott ihr armen,
Der König sorgt für euch!
Er will durch sein erbarmen,
Euch machen groß und reich.
Der an ein thier gedacht,
Der wird auch euch ernähren;
Was menschen nur begehren,
Das steht in seiner macht.

8 Hat endlich uns betroffen
Viel creutz; läßt er doch nicht
Die, welch' auf ihn stets hoffen
Mit rechter zuverficht:
Von Gott kömmt alles her,
Der lässet auch im sterben,
Die seinen nicht verderben,
Sein hand ist nicht zu schwer.

9 Frisch auf, ihr hochbetrübte!
Der König kömmt mit macht:
An uns sein herzgeliebte,
Hat er schon Längst gedacht:
Nun wird kein angst noch pein,
Noch zorn hinfür uns schaden,
Dieweil! uns Gott aus gnaden
Läßt seine kinder seyn.

10 So lauft mit schnellen tritten,
Den König zu besehn:
Dieweil er komt geritten,
Stark, herrlich, sanft und schön;
Nun tretet all heran,
Den Herren zu begrüssen,
Der alles creutz versüssen
Und uns erlösen kan.

11 Der könig will bedenken
Die welch' er herzlich liebt,
Mit köstlichen geschenken,
Als der sich selbst uns giebt,
Durch seine gnad und wort?
Ja, könig hoch erhoben,
Wir alle wollen loben
Dich freudig hier und dort.

12 Nun, Herr! du gibst uns reichlich,
Wirst doch selbst arm und schwach,
Du liebest unvergleichlich,
Du jagst den sündern nach:
Drum wollen wir allein
Die stimmen hoch erschwingen,
Dir hosianna singen,
Und ewig dankbar seyn.

Text Information
First Line: Auf, auf, ihr reichsgenossen!
Language: English; German
Publication Date: 1826
Topic: Von der Zukunst Christi ins Fleisch; Advent
Notes: Mel. Gott ist ein Gott der
Tune Information
(No tune information)



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